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Gründungsmitglieder
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Von links:
Sebastian Vogelbacher, Fidel Stritt, Adolf Held, Fidel Keller, Max Stadler
Nicht auf dem Bild:
Otto Baumann, Albert Held, Benedikt Kech, Josef Müller, Alfons Rendler, Albert Stadler
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Der Musikverein wurde im Jahre 1925 von elf jungen Männern gegründet. Der Verein konnte
sich nur mit persönlichen Opfern und Arbeitseinsätzen über Wasser halten. Auch die
Öffentlichkeit hielt sich eher reserviert. Erst nach zehn Jahren erhöhte die Gemeinde
ihre jährliche Unterstützung von 20 auf 40 Mark. Dazu kamen Spannungen unter den
Mitgliedern, die eine kontinuierliche Entwicklung erschwerten.
Der Kanon der jährlichen Veranstaltungen begann mit der musikalischen Begrüßung
des Neuen Jahres. An Fasnet hatte man jetzt eine eigene Musik. An kirchlichen Hochfesten
wie Ostern, Weißer Sonntag, Pfingsten, Erntedank, Kirchweih, Patrozinium, Weihnachten
wurden in der Regel Nachmittagskonzerte gegeben und abends zum Tanz aufgespielt. Alle
Tanzveranstaltungen (besonders Hochzeiten) wurden nun vom Musikverein bestritten. Dabei
durften die vom Dirigenten ausgewählten 4 bis 6 Musikanten laut Statuten höchstens 2 Mark
pro Person und Tag behalten, alles übrige floss in die Vereinskasse.
Und das war wenig genug, so dass der Protokollist klagt, ..."dass der Verein für seine
Mühe und Arbeit zur Zeit mehr Undank erntet als Dank", und an anderer Stelle ..."die
Betreffenden nicht einmal mehr 10 Pf übrig hatten für den Musikverein."
Bis zum 2. Weltkrieg wäre der Musikverein im beschriebenen dörflichen Rahmen und der
unmittelbaren Nachbarschaft geblieben, wenn er nicht 1935 in den Musikbund hinein
gezwungen worden wäre. Nun musste er bei Verbandskonzerten auch auswärts auftreten. Die
weiteste Reise führte ihn 1938 nach Erzingen, was wegen der aus der Vereinskasse
finanzierten Bahnfahrt, dem spendierten Viertel Wein, dem Schübling und dem abendlichen
Heimweg vom Bahnhof Lausheim-Blumegg mit Damenbegleitung zu einem besonderen Höhepunkt
wurde.
Wie überall häuften sich auch für die Lausheimer Musiker im Dritten Reich die Auftritte
aus politischen und für die Musiker eher nichtigen Gründen, so dass bald das Wort umging:
"Wenn nu e Chue junget, mue d'Musik aatrette!"
Als im 2. Weltkrieg die Zahl der Musiker auf drei abgesunken war, hatte der Musikverein
gemäß den Statuten zu gestehen aufgehört. Am 14.01.1940 war die letzte ordentliche
Generalversammlung gewesen, bei der noch einmal alle Mitglieder anwesend waren, fünf
sollten nicht mehr zurückkehren.
Über die Wirren des Umsturzes konnte Vorstand Fidel Keller beinahe alle Instrumente in
seinem Haus retten. Darum wurde der Verein schon im Herbst 1945 wieder aktiviert. "Einige
Junge" hatten um Neugründung gebeten.
Der Musikverein machte dort weiter, wo er aufgehört hatte. Am Ostermontag 1946 spielte er
wieder. Auch die Mitglieder der alten Vorstandschaft wurden in der ersten
Generalversammlung am 21. Juli 1946 wieder gewählt, soweit sie nicht in Gefangenschaft
saßen.
Wie vor dem Krieg war auch jetzt Sparsamkeit oberstes Gebot. 1947 hatte die Gemeinde ihre
jährliche Unterstützung auf 80 Mark erhöht. Der Rest musste wie bisher durch Konzert- und
Tanzveranstaltungen, Theateraufführungen und gemeinsam geleistete Arbeiten aufgebracht
werden. So gelang es auch im Jahre 1957 die erste Uniform zu erwerben.
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Musikverein 1967
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Hintere Reihe von links:
Adolf Stritt, Rudolf Kaiser, Adolf Held, Anton Dienstberger, Franz Friedrich, Peter Scherble
Mittlere Reihe von links:
Alfred Vogelbacher, Karl Reichle, Josef Kech, Werner Rendler, Johann Büche, Paul Gschwind, Otto Scherble
Vordere Reihe von links:
Fidel Keller, Benedikt Rendler, Willi Graf, Erwin Stritt, Edwin Kech, Max Boma, Fidel Stritt
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Als erstes großes Fest wurde das 25-jährige Bestehen des Vereins im Juni 1951 gefeiert.
Wie damals üblich, wurde es unter freiem Himmel abgehalten. Weil das regnerische Wetter
aber für große Verwirrung sorgte, musste es an zwei aufeinander folgenden Sonntagen
gefeiert werden.
In der zweiten Hälfte der fünfziger Jahre geriet der Musikverein in ein musikalisches
Wellental, aus dem er sich seit 1963 mit dem neuen Dirigenten Willi Graf langsam
emporarbeitete. Grundlagen waren konsequente Jugendausbildung, fleißige Probenarbeit,
regelmäßige Konzerte und Teilnahme an Kritik- und Wertungsspielen. So stieg die
Unterstufenkapelle über die Kritikspiele in Bernau (1966) und Stühlingen (1969), die
Wertungsspiele in Tiengen (1970) und Wehr (1979) zu einer angesehenen Mittelstufenkapelle
auf.
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Musikverein 1975, 50-jähriges Jubiläum
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Hintere Reihe von links:
Josef Kech, Rudolf Kaiser, Anton Dienstberger, Erwin Stritt, Peter Scherzinger,
Helmut Kaiser, Werner Rendler, Benedikt Rendler, Max Boma, Richard Reichle
Mittlere Reihe von links:
Johann Büche, Anton Scherzinger, Lothar Büche, Adolf Stritt, Gottfried Keller,
Helmar Brugger, Herbert Friedrich, Peter Scherble, Reinhold Stadler, Otto Scherble
Vordere Reihe von links:
Adolf Held, Alfred Vogelbacher, Werner Vogelbacher, Willi Graf, Edwin Kech,
Arnold Probst, Franz Brunner, Karl Reichle, Paul Gschwind
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Die Personalstärke des Vereins (18 Mann 1963) konnte nur langsam gesteigert werden. Die
Gründe waren die geringe Einwohnerzahl des Dorfes (ca. 250) und die finanziellen Engpässe
bei der Beschaffung der Instrumente.
Jahrelang wurden neben der Probenarbeit mehr als 30 Auftritte bewältigt, nicht selten an
einem Sonntag mehrere.
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